Operationen am Meniskus
Die „Meniskus-Operation“ ist einer der häufigsten arthroskopischen Eingriffe. Während langer Zeit wurde ein gerissener Meniskus einfach entfernt. Dadurch konnte der Patient rasch von den Beschwerden befreit werden. Langfristig führt aber die Entfernung eines Meniskus zu einem schnelleren Verschleiss des Gelenkknorpels und zur Arthrose. Deshalb gilt heute der Grundsatz, möglicht viel Meniskusgewebe zu erhalten. Wir streben falls möglich immer eine meniskuserhaltende Operation an. Dabei wird der gerissene Meniskus arthroskopisch genäht. Erst wenn eine Naht nicht möglich ist, entscheiden wir uns zur Teil-Entfernung des Meniskus. Dabei wird natürlich so wenig Meniskusgewebe wie möglich entfernt.
Meniskusnaht
Die „Ernährung des Meniskus kommt einerseits über die Blutgefässe, welche am Ansatz an der Gelenkkapsel einspriesse. Diese Blutversorgung erreicht jedoch nur das äussere Drittel des Meniskus. Teile des mittleren Drittels sowie das innere Drittel werden direkt durch die Gelenksflüssigkeit ernährt.Ob bei einem Meniskusriss eine Naht in Frage kommt, hängt im Wesentlichen davon ab,ob der Riss auf Grund seiner Form und seiner Lage überhaupt heilen kann. Je schlechter die Durchblutung der Risszone ist, desto schlechter ist die Heilungstendenz. Ein zusätzlicher Faktur ist das Alter des Patienten, da mit zunehmendem Alter das Meniuksugewebe eine schlechtere Heilungstendenz aufweist. Im Einzelfall muss während der Operation entschieden werden, ob eine Meniskusnaht sinnvoll und möglich ist. Die Versagerrate nach Menisklusnaht beträgt in der Literatur bis ca 15%. Da das Heilunspotential des Meniskus bei frischen Verletzungen prognostisch besser ist, bevorzugen wir eine möglichst frühzeitige Arthroskopie und falls indiziert eine Meniskusnaht. Wichtig für den Erfolg einer Meniskusnaht ist die Stabilität des Gelenks. Deshalb sollte im Falle einer zusätzlichen Verletzung des vorderen Kreuzbandes bei einer Mensikusnaht auch die Stabilisierung des Gelenks mit einer Ersatzplastik des Kreuzbandes emppfohlen werden.
Nach Meniskusnaht ist eine Stockeentlastung von 4 – 6 Wochen notwendig. Die volle Sportfähigkeit wird nach ca 4 Monaten erreicht .
Teil-Entfernung des Meniskus
Die Teilentfernung des Meniskus ist der häufigste arthroskopische Eingriff am Kniegelenk. Dabei wird der Meniskusriss mittels der Arthroskopie genau analysiert und dann der verletzte Teil, welcher die Beschwerden veursacht und keine mechanische Funktion mehr hat, schrittweise und sparsam mit speziellen Stanzen-Instrumenten entfernt. Der Schnittrand wird abschliessend mit einem rotierenden Shaver geglättet.
Kurz – und mittelfristig ist die Prognose nach einer Meniksus-Teilentfernung sehr gut. Selbst nach einigen Jahren können bei über 90% der Patienten excellenten Ergebnisse erwartet erden. Restbeschwerden können allerdings im Falle von Begleitverletzungen, insbesondere von Knorpelschäden, bei einem Teil der Patienten vorkommen.
Nach einer Teilentfernung eines Meniskuskann bereits nach wenigen Tagen ohne Stöcke belastet werden. Die volle Sportfähigkeit wird im Falle einer isolierten Meniskusverletzung meinstens nach 3 – 6 Wochen wieder erreicht. Beim Vorliegen von Begleitverletzungen wie beispielsweise der häufigen Läsion des Innenbandes, kann die Genesung etwas länger dauern.
Meniskusersatz
Da die Entfernung eines Meniksus zu einer erhöhten Druckbelastung im Kniegelenk mit Spitzendrucken von über 200% des normalen Drucks führen und dies wiederum einen beschleunigten Verschleiss des Gelenkknorpels zur Folge hat, wird seit Jahren an einem Meniskusersatz geforscht.
Bis heute sind 3 Möglichkeiten des Meniskusersatzes verfügbar. Die Resulte sind jedoch noch unbefriedigend, weshalb wir diese Operationen noch nicht routinemässig durchführen.
Insbesondere konnte bis heute im Langzeitverlauf mit keinem der verfügbaren Verfahren ein schützender Effekt auf den Knorpel nachgewiesen werden.
Kollagenmeniskusimpantat:
Der Kollagenmeniskus ist das am längsten und am besten erforschte verfügbare Implantat. Beriets 1992 wurden die ersten tierexperimentellen Untersuchungen publiziert. Das Implantat besteht aus biologischem Material (bovines Kollagen) und wird im Kniegelenk über die Zeit vollständig abgebaut und durch meniskusähnliches Gewebe ersetzt. Obwohl viele Studien eine Verbesserung des subjektiven und objektiven Zustandes zeigten, konnte bisher auch nach 10 Jahren keine Senkung der Arthroserate bewiesen werden.
Polyurethanmeniskusimplantat:
Dieses Implantat ist erst seit 2008 für eine Implantation am Menschen verfügbar. Dementsprechend sind bis heute erst 2-Jahres-Resultate verfügbar. In wie weit die Entstehung einer Arthrose nach 8 – 10 Jahren reduziert werden kann muss abgewartet werden.