Handgelenksbruch (distale Radiusfraktur)
Distale Radiusfraktur
Der Bruch der Speiche vor dem Handgelenk (distale Radiusfraktur) ist der häufigste Knochenbruch beim Menschen. Diese Brüche beinträchtigen fast immer die Funktion des Handgelenks – sei es durch direkten Bruch der Gelenkflächen oder bei durch Fehlstellungen des Gelenks bei intakter Gelenkfläche.
Während langer Zeit wurde die Mehrzahl dieser Brüche ohne Operation behandelt. In einer lokalen Anästhesie wurde der Bruch eingerichtet und während 4 – 6 Wochen im Gips ausbehandelt. Bei Brüchen, welche durch das Gelenk verlaufen ist eine geschlossene Wiederherstellung der Gelenksfläche ohne zurückbleibende Gelenkstufen oft unmöglich. Auch bei optimaler primärer Einrichtung kommt es im Laufe der ersten 2 Wochen nicht selten zu einem sekundären „Abrutschen“ des Bruchs, so dass eine nochmalige Reposition oder aber eine Operation notwendig wird. Aus diesen Gründen sind im Falle einer Gipsbehandlung mehrere Röntgenkontrollen und auf Grund der abnehmenden Schwellung des Handgelenks auch wiederholte Wechsel des Gipses notwendig.
Ein beachtlicher Teil dieser Brüche heilt unter Gipsbehandlung mit einem unbefriedigenden Resultat aus. Deshalb hat In den letzten Jahren eine massive Trendwende von der konservativen (nicht-operativen) Therapie zur operativen Behandlung stattgefunden. Das Ziel ist eine Ausheilung mit anatomischer Wiederherstellung der Gelenksfläche. Die Entwicklung neuer Implantate hatte auch einen Einfluss auf die chirurgische Technik. Die Operation kann dadurch viel schonender durchgeführt werden. Die Fixation des Bruches kann so stabil erfolgen, dass die Nachbehandlung in den meisten Fällen ohne Gips erfolgen kann. Dies wiederum hat für den Patienten den Vorteil, dass die Hand frei bewegt und bereits 1 – 2 Wochen nach der Operation für viele Tätigkeiten wieder eingesetzt werden kann. Lediglich eine Belastung muss für 6 Wochen vermieden werden.
Die meisten Handgelenksbrüche entstehen durch einen Sturz auf die überstreckte Hand. Dieser Mechanismus führt denn auch zu typischen Bruchformen. Etwas seltener ist ein Sturz auf die gebeugte Hand, was ebenfalls spezifische Verletzungsmuster zur Folge hat. Die typischen Bruchformen können in mindestens 9 Haupttypen und in weitere Untergruppen eingeteilt werden. Um ein gutes Resultat zu erzielen muss für jeden Fraktur-Typ die optimale Behandlungsstrategie gewählt werden.
Beispiel eines einfachen Handgelenksbruchs mit Verletzung der Gelenkfläche
gebrochene Gelenkfläche
Rekonstruktion und Fixation mit einer Platte über einen kurzen Schnitt (5 cm).
Schlussresultat mit normaler Gelenksfunktion.