Schlüsselbeinbruch (Claviculafraktur)
Ungefähr ein Drittel aller Schulterbrüche betreffen das Schlüsselbein (Clavicula). Der Bruch des Schlüsselbeins ist eine häufige Sportverletzung – entsprechend nimmt die Häufigkeit über die letzten Jahrzehnte zu. Während die Verletzung in der Vergangenheit fast ausschliesslich konservativ – das heisst ohne Operation behandelt wurde, erfolgt die Behandlung heute differenzierter. Obwohl der grösste Teil der Schlüsselbeinbrüche eine sehr gute Heilungstendenz ohne Operation zeigt, hat die nicht-operative Behandlung in bestimmten Situationen auch klare Nachteile. So kommt es bei Behandlung ohne Operation fast immer zu einem sogenannten Kallus – das heisst einem den Bruch überbrückenden Knochenanbau, welcher bei schlanken Patienten in Form einer sichtbaren Vorwölbung über dem Schlüsselbeinbesten bestehen bleibt. Dies kann einerseits kosmetisch störend sein, andererseits auch beispielsweise beim Tragen von Rucksäcken stören. Ein weiteres Problem ist die Heilung des Bruches unter starker Verkürzung. Dies führt zu einer sichtbaren Asymmetrie des Schultergürtels. Eine Operation verfolgt das Ziel einer korrekten Wiederherstellung der Form des Knochens und einer Fixierung entweder mit einem Draht im inneren des Knochens oder mit einer Platte und Schrauben. Im Falle der Operation mit stabiler Fixation kann der Arm in der Regel viel schneller wieder schmerzfrei bewegt werden, es kommt nicht zu funktionell störenden Knochenanbauten oder zur Asymmetrie des Schultergürtels.
Klare Gründe für die Operation sind offen Brüche oder drohende Durchspiessung der Haut durch spitzige Knochenenden sowie gleichzeitige Läsionen von Nerven oder Blutgefässen des Arms, welche direkt unter dem Schlüsselbein verlaufen.
Beispiel einer Operation mit einem Nagel in minimalinvasiver Technik
Bei dieser Technik wird ein 2 -3mm dicker Draht über einen kleinen, 2 cm langen Schnitt neben dem Brustbein in den Knochen eingeführt. Anschliessend wird der Bruch eingerichtet und das zweite Knochenfragment durch Vorschieben des Drahtes aufgefädelt. Die Dicke des verwendeten Drahtes richtet sich dabei natürlich nach dem inneren Durchmesser des Knochens um eine genügende Stabilität zu erreichen. Nicht alle Schlüsselbeinbrüche eignen sich für diese Technik.
Beispiel einer Operation mit einer Platte
Bei sehr instabilen Brüchen mit mehreren Knochenfragmenten erfolgt die Stabilisierung des Bruchs mit einer Titanplatte und Schrauben.