Fersenbeinbruch (Kalcaneusfraktur)
Das Fersenbein (Kalkaneus) bildet das letzten Knochen in der axialen Kraftsäule des Körpers und liegt zwischen dem Sprungbein (Talus) und dem Würfelbein (Os cuboideum). Er leitet die vertikal einwirkenden Kräfte einerseits auf den Boden und andererseits auf den Fuss um. Vor allem die Gelenksflächen des unteren Sprunggelenks, welche zwischen Sprungbein und Fersenbein liegen, müssen extrem hohe Druckbelastungen aushalten.
Fersenbeinbrüche entstehen meistens durch axiale Stauchungen nach Stürzen auf die Füsse oder bei Verkehrsunfällen. Auf Grund der grossen Krafteinwirkungen kommt es fast immer zu massivem Anschwellen der Weichteile, sodass eine Operation erst nach Tagen möglich ist.
DIe Gelenksflächen werden bei Fersenbeinbrüchen in ca 75% verletzt, was häufig im weiteren Verlauf zu einer Arthrose im unteren Sprunggelenk führt. Im Falle einer Verletzuung der Gelenkflächen müssen diese exakt rekonstruiert werden.
Die Funktion des Fersenbeins hängt aber nicht nur von den intakten Gelenkflächen, sondern ganz wesentlich auch von der Form des Knochens ab. Kommt es im Ramen eines Bruchs zur Verformung des Fersenbeins, ist die Funktion des Gangs und die Balance des Fusses gestört, da einerseits die Achillessehne und andererseits die Sehnenplatte der Fussohle am Fersenbein ansetzt.
Das Ziel jeder Operation eines Fersenbeinbruchs ist die korrekte Rekonstruktion der Form sowie die Wiederherstellung der Gelenksflächen. Nicht selten ist es notwendig, die eingestauchten Teile des Fersenbeins nach ihrer Aufrichtung mit Knochen, welcher meistens vom Beckenkamm entnommen wird, zu unterfüttern.
Sprungbeinbruch (Talusfraktur)
Bei Brüchen des Sprungbeins (Talus) handelt es sich um komplexe und komplikationsträchtige Verletzungen, welche nicht selten auch mit einem unbefridigenden Resultat ausheilen. Die Brüche sind selten und machen nur ungefähr 5% aller Brüche des Fusses und weniger als 0.5% aller Knochenbrüche aus.
Anatomisch bildet das Sprungbein den Übergang zwischen Unterschenkel und dem Fuss. Eine Besonderheit ist das Fehlen von Muskel – und Sehnenansätzen. Dementsprechend erfolgt die Durchblutung des Sprungbeins nur über wenige kleine Blutgefässe, welche direkt in den Knochen einstrahlen. Kommt es im Rahmen der primären Verletzung oder auch im Zuge der Operation zur Verletzung dieser blutversorgenden Gefässe, kann ein teilweises oder vollständiges Absterben (Nekrose) des Sprungbeines resultieren.
Die Oberfläche des Sprungbeins (Talus) besteht zu 60% aus glatten Gelenksflächen, welche gegen andere Knochen artikulieren. Werden diese Gelenkflächen beim Unfall zerstört und nicht wieder exakt rekonstruiert, kann es im weiteren Verlauf zur raschen Abnutzung dieser Gelenke im Sinne einer posttraumatischen (unfallbedingten) Arthrose kommen.
Es können viele Bruchformen unterschieden werden. Zu Ihrer Einteilung werden international etablierte und akzetpierte Einteilungen verwendet. Mit deren Hilfe lassen sich Aussagen über den Schweregrad und die Prognose der Verletzung sowie über die beste Therapieform machen.
Operiert werden in der Regel alle verschobenen Brüche des Sprungbeins mit dem Ziel, die Gelenkflächen und die Form des Knochens wieder präzise herzustellen. Bei verschobenen Brüchen des Sprungbeines muss die Operation oft notfallmässig erfolgen. Brüche welche nicht verschoben sind können oft auch ohne Operation durch Ruhigstellung im Gips versorgt werden.
Brüche der Mittelfussknochen
Abrissbrüche am 5. Mittelfussknochens (Os Metatarsale V):
An der Basis des 5. Mittelfussknochens setzt eine starke Sene an. Durch ruckartigen Zug an dieser Sehen kann es zu Abrissbrüchen (Avulsionsfrakturen) an der Basis des 5. Mittelfussknochens kommen. Wenn dieses Brüche nicht oder nur leicht verschoben sind heilen sie ohne Operation. Allerdings ist eine Ruhigstellung für 4 – 6 Wochen notwendig. Verschobene Abrissbrüche werden in vielen Fällen operiert, abhängig von der Beteiligung des Gelenkes und vom Ausmass der Dislokation.
Jones – Bruch
Jones-Frakturen stellen eine besondere Form der Basis-Brüche des 5. Mittelfussknochens dar. Sie liegen typischerweise ca 1,5 cm vor dem Ende des Knochens und entstehen oft als Ermüdungsbrüche nach Bagatellverletzungen. Eine besondere Eigenart dieser Bruchform ist eine Tendenz zu verzögerter und manchmal auch fehlender Heilung.
Ermüdungsbrüche
Zehenbrüche